diverse Kleinarbeiten, aber von der angenehmen Sorte

Eigentlich ist es ja, wie schon erwähnt, nicht meine Art am Sonntag in die Werkstatt zu gehen. Allerdings lag das dringende Problem von Ludwigs Zylinderkopf noch bei mir. Wie berichtet ist es uns nicht möglich, für den Kopf ein Ersatzteil aufzutreiben, also muss das Ding gerettet werden. Da Ludwig auf den Roller angewiesen ist um zur Arbeit zu kommen heißt das: morgen ist Montage, egal ob Feiertag oder nicht.

Zum Glück war ja "nur" das Zündkerzengewinde hinüber. Eigentlich ein simpler Job, aber einer der sehr gründlich gemacht werden muss, denn es geht hier um ein Gewinde das gasdicht sein sollte. Für solche Arbeiten schraube ich den Zylinderkopf gerne auf einen Holzklotz, so kann man ihn schonend im Schraubstock fixieren. 

Den "Benzintest" (mit eingeschraubter Kerze etwas Benzin in den Brennraum giesen und warten ob es durchs Gewinde versickert) hat der Kopf anschließend bestanden. Es besteht also die Hoffnung das Teil morgen erfolgreich montieren zu können.

Da ich dann schon vor Ort war, habe ich mich gleich noch mit dem "Black Bomber" befasst. Bevor ich mit den großen Baustellen weitermachen kann, muss ich auf die Lieferung eines neuen Ansaugstutzens warten. Es ist also Zeit sich um kleinere "Nebenkriegsschauplätze" zu kümmern. Mit dem Vergaser zum Beispiel. 


Die Fotos zeigen schön, dass die Gasfabrik größere Ähnlichkeit mit einem, irgendwo auf dem Acker aufgelesenen, Erdklumpen hatte als mit einem benutzbaren Maschinenteil. Daher war die Marschrichtung klar: zerlegen und in Waschöl einweichen. Ich gebe zu, dass ich vom Ergebnis dieser Reinigung selbst überrascht bin. Oftmals sind solche alten Vergaser auch nach der Reinigung noch verfärbt und wirken schäbig, dieser hier sieht aber fast aus wie neu. Es ist auf jeden Fall noch der Vergaser, der am Roller montiert war als ich ihn hatte, denn es ist die seltene Variante des PHVA mit hoher Schwimmerkammer und Ablasschraube die bei Piaggio nur bis Mitte 1995 verwendet wurde. Die eingeschlagene Fabrikmarke weißt den Vergaer als Baujahr 1994 (und damit zum Roller passend) aus. 


Defekt waren am Vergaser nur die Schwimmernadel und die Schwimmerkammerdichtung, beides hatte ich jedoch als Neuteil im Fundus. Somit wartet ein frisch gereinigter, praktisch neuwertiger Vergaser auf den Wiedereinbau. 
Nach dem Vergaser dann etwas vor dem es mich beim TPH immer graust. Der entscheidene Punkt, ob sich die Rettung eines TPH lohnt oder nicht ist der Zustand der Federbeinaufnahme am Rahmen. Diese befindet sich direkt unter dem Batteriekasten und ist praktisch immer von übergelaufener Säure angefressen. Eine dicke Dreckkruste und eine verhärtete Schicht Säurereste ließen in diesem Fall wenig Gutes erwarten. 

Nach Ausbau des Federbeins und Reinung der Federbeinaufnahme zeigte sich jedoch, dass auch hier eine positive Überraschung wartete. Von leichten Rostansätzen abgesehen ist die Aufnahme in gutem Zustand, etwas Fertan genügt hier als Vorbereitung für eine dauerhafte Versiegelung mit Lack und Permafilm.


Auch das Federbein selbst ist, von oberflächlichem Rost abgesehen, in gutem Zustand.
Hier ist vermutlich noch jenes RMS-Federbein eingebaut, dass ich seinerzeit in den TPH eingebaut habe. Das Federbein bekommt etwas Kosmetik und kann dann wieder seinen Dienst verrichten. Weniger schön ist hingegen, dass der Vorbesitzer meinte die Kickstarterfeder nicht zu brauchen. Ich habe zwar eine passende Feder im Fundus entdeckt, der Einbau dieses Teils ist jedoch eine sehr unschöne Arbeit. Daher kann es sein, dass ich einen anderen Deckel besorge. 


Da ich natürlich bei aller Freude über den "Black Bomber" meine anderen Projekte nicht vernachlässigen will. habe ich noch die neuen Federbeine in die X30 eingebaut. Die Puch ist somit auf der Zielgerade angekommen, die Ketten sind auch schon wieder drin und frisches Getriebeöl habe ich ihr auch noch spendiert. Zur Komplettierung fehlen lediglich ein neuer Benzinhahn und eine neue Treibstoffleitung.


Die neuen "Sportfederbeine" sind gegenüber den vergammelten Altteilen eine enorme Verbesserung.









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