Jawa: Abenteuer Elektri(c)k

Das die Elektrik der Jawa völlig verwüstet ist, war seit der ersten Bestandsaufnahme klar. Uralte Kabel, faulige Stecker und eine unmenge von Lüsterklemmen, all das hat an einem Moped nichts verloren und bei sowas helfen leider nur Radikalkuren. Angefangen habe ich heute mit dem Scheinwerfer und seinem Kabelbaum.

Die erste Auffälligkeit hier war das Leuchtmittel im Scheinwerfer. Eine 12V (!) Halogenbirne hat in einem Moped mit 6V Elektrik ja eigentlich nichts zu suchen.
Interessant dabei ist, dass die Lampe trotzdem leuchtete. Hier ist also etwas Forschung angesagt bevor ich einfach ein 6V-Leuchtmittel einsetze. Gut möglich, dass die Jawa ein Überspannungsproblem hat, das auf diesem Weg umschifft wurde. 
Außerdem hatte das Massekabel keine Verbindung mehr zum Scheinwerfer, scheinbar reichte die Masseverbindung über das Scheinwerfergehäuse aus, ein neues Massekabel sollte man wohl trotzdem montieren. Der Lichtschalter und die Fassung sind in halbwegs akzeptablem Zustand. Wobei der Reflektor leider völlig blind geworden ist. Hier sollte ein Neuteil einzug halten oder der vorhandene muss neu versilbert werden.
Mit neuen Kabeln und einer neuen Ummantelung sieht der Kabelbaum jedenfalls gleich viel ordentlicher aus. Als nächstes ist dann die Zuleitung zum Rücklicht an der Reihe, für diese habe ich nur leider kein passendes Kabel mehr da gehabt. 

Ein weiteres Problem ist der Zustand des Lampengehäuses. Scheinbar hatte sich im Scheinwerfer über längere Zeit Wasser gestaut, jedenfalls ist das Gehäuse innen völlig verrostet. Hier führt leider kein Weg an dem vorbei, was ich eigentlich vermeiden wollte: neuer Lack.

Damit die Lampe hinterher nicht aus dem Gesamtbild heraus sticht habe ich bei den Vorarbeiten absichtlich etwas geschludert. Der Scheinwerfer war bisher grob mit dem Pinsel gestrichen, jetzt wird er grob mit Spraylack gejaucht. 
Die Grundierung muss jetzt noch druchtrocknen, dann wird das Teil wieder schwarz.

Bis dahin ist aber noch Zeit, also habe ich die Ketten ausgebaut. Beide sind rostig, die Antriebskette war es jedoch so, dass einige Glieder bereits nicht mehr frei gelaufen sind. 
Ein gründliches Bad in Dieselöl befreite und säuberte beide Ketten wieder. So können sie problemlos wieder eingebaut werden, denn allzuviel Verschleiß haben beide nicht. Insbesondere die Antriebskette sieht aus, als sei sie kurz vor dem Abstellen des Fahrzeugs erneuert worden. 








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