Puchal: angebrannter Kolben

Der Rote Baron ist fertig für den Winter, es ist also Zeit, sich komplexeren Baustellen zuzuwenden. Dazu zählt zweifellos die X30. Diese stand seit der Demontage des Zylinderblocks unberührt herum. 
Normalerweise ist es kein Problem den Kolben zu demontieren. Doch mit alten Fahrzeugen kommen eben auch die Probleme des Alters. In diesem Fall war es ein mit dem Pleuellager fest verbackener Kolbenbolzen der die Demontage erschwerte. Bei eingebautem Motor habe ich es nicht geschafft den Kolben vom Pleuel zu trennen. Also raus mit dem Antrieb. Was ohnehin keine schlechte Sache ist, denn so kann ich vor dem Einbau den stark verschmutzten Rahmen einmal gründlich reinigen. 
Glücklicherweise war der Ausbau des Motors kein Problem. Die drei Haltebolzen gingen leicht heraus und somit war die Trennung schnell vollzogen. 
Aus der Nähe betrachtet wird das Problem leicht verständlich. Der Sitz des Kolbenbolzens war mit Verbrennungsrückständen völlig verklebt, der Bolzen darum wie festbetoniert. Mit der großen Wasserpumpenzange und Stecknüssen als Druckstück ist es mir dann jedoch gelungen, den Bolzen heraus zu drücken. 
Anschließend zeigte sich bei der obligatorischen Prüfung mit dem Haarlineal, dass das Pleuel unbeschadet ist. Die Kurbelwelle zeigt auch keinerlei unzulässiges Spiel, es ist also anzunehmen, dass die Motorinnereien in gutem Zustand sind. Kolben und Zylinder werde ich in der kommenden Woche bei einem Spezialisten prüfen lassen. Zwar halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass diese Teile rettbar sind, aber angesichts der Seltenheit von X30-Teilen will ich hier nichts unversucht lassen. 
Interessant ist auch der Blick in den Zylinderschacht des Motors. Hier sind deutlich die Verbrennungsrückstände zu erkennen, die sich bis in die Kurbelkammer ausgebreitet haben. Ein untrügliches Zeichen für einen völlig verschlissenen Kolbenring. 






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