Jawa: kleine Schritte auf dem richtigen Weg

Die bestellten Ersatzteile für die Jawa waren gestern endlich in der Post. Die lange Wartezeit hat sich aber gelohnt, es sind Teile von sehr guter Qualität zu einem mehr als nur fairen Preis. Da kann man wirklich nicht meckern.
Einziger Wehrmutstropfen war, dass beim Zylinderkit keine Clips dabei waren. Komplett zusammenbauen konnte ich den Motor heute also auf keinen Fall, aber das heißt ja nicht, dass ich mich nicht schon um andere Nebenbaustellen kümmern kann.
Eine solche ist der Auspufftopf. Dieser ist technisch in Ordnung, aber leider total verranzt. Neu gibt es nur noch den Topf für die Babetta 210, ob dieser aber an die 207 passt konnte mir niemand sagen. Egal, es ist ohnehin besser, vorhandene Teile aufzuarbeiten. 
Im Fall des alten Auspufftopfs bedeutet dies zunächst eine Schicht hitzefeste Grundierung aufzusprühen. 
Anschließend gab es dann eine Schicht schwarzen Lack. Das ist zwar nicht original, aber der Originalzustand ist bei diesem speziellen Fahrzeug sowieso schon reichlich "versaut", da kann man sich solche Freiheiten erlauben.

Als nächster Schritt musste dann nur noch der Schalldämpfereinsatz zurück an seinen Platz. Somit ist der alte Auspuff wieder brauchbar. 
Ein Vergleich des neuen Krümmers mit dem Altteil zeigte, dass der Neue etwas länger ist. Ob das so sein muss, sprich das der Alte gekürzt worden war, wird sich im Fahrversuch zeigen müssen. Ansonsten passt das Neuteil aber, Durchmesser und Anschluss stimmen überein, zudem ist die Verchromung von sehr guter Qualität. 
Mit dem Schalldämpfer probeweise vereint sieht das auch schon recht ordentlich aus. Schwarz und Chrom sind halt doch wunderbare Partner.

Ein weiteres Teil, das noch aufgearbeitet werden musste, war der Ansaugstutzen. Beide Dichtflächen hatten im Laufe der Zeit ziemlich gelitten und mussten wieder geglättet werden. 
Feile und ein Stück, auf eine Glasplatte aufgelegtes, Schleifleinen halfen dabei die Dichtflächen zu "restaurieren". Eine recht aufwändige Arbeit, aber auch hier lohnt es sich ein Altteil zu erhalten statt ein Neuteil zu kaufen. 
Das Ergebnis ist sicher nicht perfekt, aber deutlich besser als der Ausgangszustand. Die verbleibenden Spuren lassen sich mit Dichtmasse ausgleichen. Somit ist dann dafür gesorgt, dass der Motor keine Falschluft ziehen kann. 

Um überhaupt irgendetwas zu ziehen muss der Motor aber natürlich ersteinmal zum Laufen gebracht werden. Die dazu notwendigen Vorarbeiten habe ich heute auch durchgeführt.
Den alten Kolben hate ich bisher nicht vom Pleuel abgenommen. Heute habe ich dies nachgeholt und leider gab es dabei Schwierigkeiten. Denn das Pleuellager und der Kolbenbolzen waren einander doch arg nahe gekommen. Die Schraubzwinge ist sicher nicht das übliche Werkzeug um Kolbenbolzen zu demontieren, aber hier eine gute Möglichkeit es zu tun ohne das Pleuel zu beschädigen.
Das Pleuel selbst ist in gutem Zustand, allerdings zeigte sich, dass die Lagerbuchse schief eingebaut worden war. Durch die damit verdeckte Ölbohrung kam es wohl zu einem Lagerfresser. Neben Kolbenclips muss ich also auch noch ein neues Lager und einen neuen Kolbenbolzen besorgen. 
Der Rest des Kurbeltriebs sieht dafür gut aus. Insofern bin ich optimistisch, dass der Motor nach der nächsten Teilelieferung laufen wird. Bleibt nur die Frage, wie lange es diesmal dauern wird bis die Ersatzteile den Weg aus Böhmen in meine Werkstatt gefunden haben.













Kommentare