Roter Baron: Heavy Metal und Plastikschmiererei

Alles was dem Baron noch fehlte war ein neuer Luftfilter. Dieser war glücklicherweise vor ein paar Tagen in der Post und so konnte ich diesen Roller heute fertig machen.
Der obligatorische Vergleich zwischen Alt- und Neuteil zeigt auch hier schön, dass das kein Luxus war. Der Motorservice an der Vespa war damit auch abgeschlossen und ich konnte mich einer anderen Baustelle zuwenden.
Es ist ja in gewissen Kreisen schon zum Running-Gang geworden, dass ich regelmäßig die Gepäckträger meiner Roller reparieren muss. Aber so ist das nunmal wenn man die Karren auch hernimmt.
Es half also nichts, runter mit dem Ding.
Schon seltsam, wie fremd der Roller ohne Gepäckträger aussieht. Irgendwie gewöhnt man sich eben noch an den häßlichsten Brocken. 
Im Fundus war noch eine amtliche Stahlplatte. Genau das Richtige um wieder Stabilität in den Gepäckträger zu bringen. 
Nächster Schritt war also erstmal eine Runde fröhliches Stahlschnitzen. 
Das Ergebnis sah ziemlich martialisch aus. Passt, denn hübsch darf es nicht werden, nicht an diesem Roller.
Nachdem dann die Bratmaschine ihre Arbeit versehen hatte, hielt der Gepäckträger wieder zusammen. Beim Schweißen zeigte sich aber auch, dass das Material des Trägers mitlerweile total rausgerostet und versprödet ist. Für diesen Gepäckträger dürfte das wohl die letzte Reparatur gewesen sein. 
Aber noch muss er halten. Deshalb gabs erstmal eine Schicht Grundierung für die Reparaturstelle. 
Während die Grundierung trocknete gings dann an eine andere Problemstelle. Für den letzten TÜV musste ich ja die Rückleuchte versetzen und es waren noch zwei unschöne Löcher in der Karosserie übrig. Jetzt ist der Baron sicher kein Schönling, aber das war dann doch zu viel des Guten. 
Zunächst habe ich dann die Umgebung der Löcher abgeschliffen. Wie zu erwarten kam hier noch Spachtel vom Vorbesitzer zum Vorschein. Glücklicherweise aber kein Rost, also konnte ich direkt zum nächsten Schritt übergehen. 
Es ist eigentlich nicht mein Stil, aber diesmal war Glasfasersprachtel das Mittel der Wahl um die Löcher los zu werden. Der Grund dafür ist einfach. Das Zeug ist stabil und es zieht kein Wasser, folglich besteht auch keine allzu große Gefahr der Unterrostung.
Natürlich musste die Plastikmumpe auch erstmal trocknen. Zeit sich nochmal um den Gepäckträger zu kümmern.
Über die Grundierung kam noch etwas Hammerschlaglack. Ein kleiner Rest von dem Zeug war noch da und ist jetzt sinnvoll verwendet. Der Gepäckträger ist wieder einheitlich häßlich und kann in Ruhe trocknen. 
Der Spachtel am Roller war, dank des Gasheizers, zwischenzeitlich auch soweit getrocknet, dass ich ihn grob überschleifen konnte. Zu perfekt sollte das nicht werden, es reicht, wenn es nicht nach einem schlecht rausoperierten Geschwür aussieht.
Auch hier gab es dann zunächst etwas Grundierung, denn es soll ja nichts rosten.
Als letzten Schritt noch etwas rote Farbe drüberschmieren und gut ist. Ein paar weitere Lackschäden am Roller habe ich dann auch noch zugeschmiert und für heute Feierabend gemacht, denn Roller und Träger müssen erstmal richtig durchtrocknen. Beim nächsten Mal kann dann der Gepäckträger wieder einziehen und der Roller ist für die Saison fertig.















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