Luigi: Tag der Arbeit

Tag der Arbeit, also die Gelegenheit mal ein bisschen was abzuarbeiten. Die Ape soll ja in einer Woche auf große Fahrt gehen und meine Vorbereitungen dafür sind noch nicht abgeschlossen. Der erste Punkt auf der Liste war zwar eher Neugier, aber dennoch wichtig: Die Kontrolle des neuen Benzinhahnes, denn ich will sicher gehen, dass wirklich kein Dreck mehr im Tank ist.
Mitlerweile habe ich einen sauberen 20l Kanister besorgt, darum war es problemlos möglich, den Tank abzulassen. Erfreulicherweise ist der Benzinhahn tatsächlich sauber, kein grober Dreck im Filtersieb.
Beim Wiedereinbau des Hahns gab es dann noch eine neue Schelle, die alte war doch schon ziemlich mitgenommen.
Außerdem hatte sich der Benzinschlauch nochmal etwas gelängt. Auch dies war nicht optimal und Grund für eine kleine Verbesserung.
Auf eine vernünftige Länge eingekürzt berührt er vor allem die Achsswinge nicht mehr.
Das die Treibstoffleitung so frei unter dem Fahrzeug hängt ist sicher einer der wesentlichen Schwachpunkte der TM. Durch die Position des Benzinhahn ist es aber kaum möglich, die Leitung anders zu verlegen. Der Höhenunterschied zwischen Tank und Vergaser ist einfach zu gering.
Den Sprit aus dem Kanister habe ich dann sicherheitshalber noch durch einen Lappen laufen lassen. Es waren tatsächlich noch Schwebeteilchen drin, aber nichts davon wirklich schlimm. Das ist jetzt soweit alles in Ordnung, allerdings werde ich unmittelbar vor der Tour noch das Filtersieb am Vergaser kontrollieren. 
Die wichtigste Baustelle für heute war jedoch die Unterbaukiste. Eine Sache die mir doch einiges an Kopfzerbrechen beschert hatte. Das Problem bei der Montage ist das Fachwerk der Unterkonstruktion der Pritsche. Ohne den Querträger an dieser Stelle wäre es möglich, einen Kasten direkt an den beiden markierten Löchern im Längsträger zu montieren. So braucht es aber einen Adapter und es muss Abstand zum Pritschenboden eingehalten werden.
Diesen Adapter herzustellen war also die erste Aufgabe. Letztlich ist es eine relativ simple Konstruktion aus rechteckigen Stahlrohren geworden.
Die beiden senkrechen Stücke gleichen den Abstand zu den Bohrungen aus und die Querstrebe nimmt dann die Kiste auf.
Um eine möglichst genaue Passung zu erlauben, habe ich erst nur die beiden senkrechten Halter am Fahrzeug angeschraubt.
Die Querstrebe ließ sich so sauber ausrichten und vernieten. Eines der senkrechten Stücke muss etwas schräg stehen um die Wölbung des Längsträgers auszugleichen. Das im Vorfeld auszumessen ist fast nicht möglich, darum der Bau "direkt am Objekt", so ist es deutlich einfacher eine saubere Passung zu erzielen.
Damit sich die Konstruktion nicht verdreht, müssen zusätzlich zu den Nieten natürlich noch Schweißpunkte gesetzt werden. Diese sind in diesem Fall jedoch nicht tragend, sondern verhindern lediglich, dass sich der Rahmen verdreht.
Den Rahmen an die Kiste zu schrauben war dann der letzte Schritt um den Rohbau abzuschließen und eine Testmontage durchzuführen.
Diese Testmontage zeigte dann auch schön, dass die Kiste so passt wie ich es mir gewünscht habe. Die Ape steht ja bewusst auf der Kante der Einfahrt, ist also so "tiefgelegt" wie möglich, trotzdem hat die Kiste noch ausreichend Bodenfreiheit, sie sollte also auch bei tiefen Schlaglöchern und Bodenwellen nicht aufsetzen.
Auch wenn es das Foto etwas verfälscht, die Kiste ist knapp 1cm höher als der Mittelholm des Chassis, stellt also nicht den tiefsten Punkt dar.
Natürlich braucht die Konstruktion noch ihren Rostschutz, denn roher Stahl würde an dieser Stelle sehr schnell rosten. Darum zuletzt nochmal alles auseinander, grundieren und lackieren.
Während die Farbe trocknete habe ich mich dann um eine kleine Nebenbaustelle gekümmert. Meine treue alte AEG Bohrmaschine krankte etwas an der Kabeleinführung ins Gehäuse. Die Ummantelung der Anschlussleitung war nicht mehr wirklich gut. Das kann gefährlich werden.
Glücklicherweise stammt diese Maschine noch aus einer Zeit, als Reparaturen höher im Kurs standen als Wegwerfen. Entsprechend einfach war es, das Gehäuse zu öffnen, das Kabel etwas zu kürzen und sauber wieder einzubauen.
Außerdem ist die Gelegenheit günstig, um die Mechanik der Maschine zu säubern und zu schmieren. Mit frischem Fett im Getriebe läuft bohrt es sich doch gleich viel schöner.
Ein frisch restaurierter Gebrauchsoldtimer ist doch was feines.
Schwarzmalerei ist ja eigentlich nicht so mein Ding, dem Kistenhalter steht die Farbe aber gut. Zeit ihn endgültig an die Ape zu schrauben.
Vor und nach der Montage wurde natürlich alles gründlihc mit Permafilm eingekleistert, hier soll sich keine Kontaktkorrosion oder echter Rost einnisten können. Die Innenseite der Vierkantrohre habe ich mit der Hohlraumsonde mit Wachs ausgespritzt, so sollte das für lange Zeit geschützt sein.
Der Ölvorrat ist dann auch direkt aus dem Aufbau in die Unterbaukiste umgezogen. Es ist gut, dass der schmierige Trichter und die auch nicht immer hundertprozentig sauberen Flaschen jetzt aus dem Aufbau raus sind.
Oben auf der Kiste ist natürlich auch noch etwas Platz, wie ich diesen auf der Tour nutzen werde weiß ich noch nicht, mal sehen.
Wenn die Ape normal steht, also nicht mit den Hinterrädern in der Einfahrtrampe, sieht man schön, dass die Kiste reichlich Bodenfreiheit hat. Das sollte eigentlich passen.
Gut zugänglich ist sie so auch jederzeit, nur der Deckelverschluss per Gummiseil gefällt mir nicht wirklich, dafür muss ich noch eine bessere Lösung finden. Für die Thüringenreise sollte es so aber passen.


























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