Luigi lebt!

Der Totalausfall der Ape gestern hat mir ehrlich gesagt keine Ruhe gelassen. Eigentlich war mit Michael ausgemacht, dass ich morgen zu ihm komme und wir uns die Sache gemeinsam ansehen. Trotzdem bin ich heute noch zu seiner Werkstatt rausgefahren, einfach weil ich mir den Vergaser nochmal in aller Ruhe ansehen wollte.
Also habe ich vor Ort die Gasfabrik nochmal rausgerupft und bin methodisch auf Fehlersuche gegangen, etwas wozu mir gestern einfach die nötige Ruhe fehlte.
Auffalend war auch, dass die Ape bei einem kurzen Startversuch vor der Vergaserdemontage ansprang, aber nach einigen Sekunden wieder ausging. Eigentlich ein typisches Verhalten für mangelnde Treibstoffzufuhr. Mein Grundgedanke, dass einfach kein Sprit im Motor ankommt war also wohl richtig.
Da die Vergaserdüsen völlig sauber waren, kann eigentlich nur das Schwimmerventil schuld sein. Ein im Grunde simples Bauteil, das aber zu den wichtigsten Einzelkomponenten zählt.
Der Umstand, dass der Schaft der Schwimmernadel schief steht war mir gestern entgangen. Tatsächlich fiel die Nadel beim leisesten Druck auf den Schaft auseinander.
Verstellbar soll sie sein, aber eben nicht zerlegbar. Tatsächlich ist der lockere Schaft auch die Fehlerquelle gewesen.
Bei komplett abgesenktem Schwimmer (Stellung für Schwimmerkammer leer) bewegt sie sich so nicht weitgenug aus dem Sitz heraus.
Das Vergleichsbild mit komplett aufgehobenem Schwimmer zeigt, dass sich der Nadelkörper nicht bewegt, sondern nur der lose Schaft. Somit kann einfach nicht genug Treibstoff in die Schwimmerkammer nachlaufen um den Motor am Laufen zu halten.

Das Video zeigt einen groben Test, mit dem direkt an den Benzinhahn angeschlossenen Vergaser. Bei abgesenktem Schwimmer muss eigentlich ein kräftiger Strom auslaufen und es nicht nur müde tropfen.
Glücklicherweise war Michael trotz des heutigen Sonntags vor Ort und hat mir einen brauchbaren gebrauchten Vergaser aus seinem Ersatzteilfundus herausgesucht.
In diesen Vergaser habe ich dann die Düsen des alten Originalvergasers eingebaut und das Gebrauchtteil montiert. Tatsächlich sprang die Ape sofort an und eine ausgiebige Probefahrt verlief ohne jeden Zwischenfall.
Es scheint, als sei Luigi doch noch rechtzeitig zur Tour wieder auf der Straße zurück. Für heute habe ich die Ape zwar noch bei Michael stehen lassen, denn ich war ja mit dem Roller unterwegs, aber morgen werde ich sie abholen, das Ersatzteil bezahlen und (hoffentlich!) pannenfrei auf Reisen gehen können. 

Bei dieser Aktion hat sich einmal mehr gezeigt, dass es fast immer lächerliche Kleinteile sind die ein Fahrzeug außer Gefecht setzen. Ich werden jedenfalls so schnell wie möglich eine Schwimmernadel zum Bordwerkzeug der Ape lege, die aus dem alten Vergaser (der als Teileträger mit auf die Reise kommt), liegt jedenfalls im Müll, nicht dass sie noch für Verwirrung sorgt.








Kommentare

  1. Ein sehr interessanter Beitrag. Ich würde mich über mehrere Installations oder Werkbeiträge freuen... Sehr cool... Ich habe meine alte Florett mit meinem Mann bei einem Trip in der Nähe unseres Schenna Hotel auch kaputtgefahren da müssen wir mal gucken:D

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